Nachrichten und Informationen aus der Barlachstadt Güstrow

Ehrungen auf dem Neujahrsempfang der Barlachstadt Güstrow am 11. Januar 2013

Ehrung verdienstvoller Bürger und Sportlerehrung 2012

Oben: Dietmar Schmidt, Irene Heinze, Detlef Reuschell, Mitte: Anja Dobbert, Unten: 4 von 5 Mädchen der Schachmannschaft u14w (Fotos: Sieglinde Seidel)

Die Stadtvertretung der Barlachstadt Güstrow ehrte auf dem Neujahrs­empfang am 11. Januar 2013 verdienstvolle Bürger, die durch ihr ehrenamtliches Wirken zum Wohle aller beigetragen haben.

Auszüge aus den Laudationes:

Sehr geehrte Gäste,

unter uns weilen heute 3 Persönlichkeiten, die zu den Menschen gehören, ohne die wir in unserer Stadt ärmer sein würden, ärmer an Einsatz und Engagement, ärmer an gesellschaftlichem Miteinander und damit an Lebensqualität für uns alle. Dazu haben die Fraktionen der Stadtvertretung Vorschläge unterbreitet. Das Präsidium hat diese Vorschläge geprüft und im Ergebnis wollen wir heute drei ehrenamtlich Tätigen - einer Bürgerin und zwei Bürgern - öffentlich danken.
Obwohl sie nicht so sehr im Licht der Öffentlichkeit stehen, ist durch ihre langjährige und zuverlässige Arbeit im Ehrenamt vieles möglich geworden, auf das wir alle mit Recht stolz sein können. Stolz auch in dem Sinne, dass wir in unserer Stadt Einrichtungen und Traditionen haben, die das Besondere unserer Barlachstadt ausmachen. Das kann nur Bestand haben, weil Bürgerinnen und Bürger sich uneigennützig aktiv einbringen und einfach da anpacken, wo sie gebraucht werden. Das es solche besonderen Menschen gibt, ist durchaus nicht selbstverständlich. So gab es unlängst Pressemeldungen darüber, dass es auch Traditionsvereinen nicht mehr gelingt, Menschen zu finden, die im Verein Verantwortung für dessen Funktionieren übernehmen. Dies ging bis zur Auflösung von Vereinen, weil es viele gab, die Partizipieren wollten, aber keinen mehr, der auch die dafür notwendige Arbeit von der Organisation, der materiellen Absicherung bis hin zur Abrechnung mit dem Finanzamt übernehmen wollte. Deshalb möchte die Stadtvertretung in diesem Jahr drei Aktive des Ehrenamtes öffentlich ehren, deren Wirken bisher eher Insidern vertraut ist. Jeder ist auf seine besondere Art in der Kultur, im Sport und in der Gewerbeentwicklung aktiv und da, wo er wirkt, nicht wegzudenken.

Irene Heinze

Beginnen möchte ich mit Frau Irene Heinze, die ich heute auch noch einmal als Heimkehrerin in unserer Barlachstadt ganz besonders begrüßen möchte. Warum ehren wir sie heute? Jeder hier im Saal kennt sicher das Kinder-Jugend- Kunsthaus in der Baustraße. Es ist eine Einrichtung, die durch ihre qualitätsvolle Arbeit viel dazu beigetragen hat, Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt die Kunst in ihren vielen Facetten nahe zu bringen und selbst kreativ tätig zu werden. Wer selbst einmal vor Ort war, kann feststellen, dass sich im Haus ganz unterschiedliche Kunstrichtungen lebendig präsentieren, die von Kindern und Jugendlichen dank einer hochqualifizierten Anleitung mit großer Begeisterung ausprobiert werden. Es ist jetzt fast 20 Jahre her - 1993 war es -, da fingen Irene Heinze und eine Freundin und Mitstreiterin an, aus der Idee, ein solches Haus könnte ein gutes, wichtiges Angebot sein, Realität werden zu lassen. Dazu wurde ein Verein gegründet. Frau Heinze gehörte zu den Gründungsmitgliedern und hat von Anfang an zielstrebig daran gearbeitet, die Idee des Kinder-Jugend-Kunsthauses praktisch mit Leben zu erfüllen. Auch, als sie familiär- und berufsbedingt nach Laage zog, blieb sie ihrem Verein treu. In all den Jahren hat sie unermüdlich dazu beigetragen, dass es ein festes Haus für das Kunsthaus gab und gibt, wo Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, ihr künstlerisches Potential mit Lust, Freude und Spaß in einer Gemeinschaft schöpferisch zu entwickeln. Auch uns als Stadtvertreter hat die Arbeit des Vereins am Ende nicht nur beeindruckt, sondern auch überzeugt, so dass wir heute in der Baustraße über eine außerordentliche Einrichtung verfügen, die auch überregional von sich reden macht.
Frau Heinze arbeitet vorrangig im Hintergrund. Seit 13 Jahren steht sie als Vorsitzende an der Spitze des Trägervereins des Kinder-Jugend-Kunsthauses. Dieses Amt wird von ihr äußerst verantwortungsbewusst und mit immer wieder neuen Ideen ausgeübt. Gern hätte sie auch mehr Zeit für kreatives Arbeiten mit Kindern, aber ohne die Bürokratie im Hintergrund mit dem Stellen von Förderanträgen, der Abrechnung von Projekten, dem Erarbeiten neuer Konzepte, der Netzwerkarbeit und allen Fragen der Vereinsverwaltung würde es das Kunsthaus so heute nicht geben. Sie hat sich dabei auch von ungezählten Problemen und Schwierigkeiten nicht vom Weg abbringen lassen. Heute wird die Arbeit im Haus mit 3 Teilzeitmitarbeitern, 10 Honorarkräften und sechs weiteren Ehrenamtlern gestaltet. Dies abzusichern, ist täglich neu eine große Herausforderung. Darüber hinaus investiert Frau Heinze seit über 10 Jahren viel Kraft und Energie in ein Projekt, dessen Ergebnisse alle 2 Jahre in einer großen Kunstausstellung von Schülern in unserer Wollhalle öffentlich präsentiert werden. Die Arbeiten jeweils unter dem Motto "Schüler und…" sind außerordentlich qualitätsvoll und locken deshalb nicht ohne Grund immer wieder neu ein zahlreiches Publikum.
Liebe Frau Heinze, wenn man zwanzig Jahre zurück blickt, was aus der Idee geworden ist, für die Sie damals mit den Anstoß gaben und für die Sie bis heute unermüdlich wirken, möchten wir das heute zum Anlass nehmen, Ihnen dafür öffentlich zu danken. Dies verbinden wir mit dem Wunsch, dass Sie auch in Zukunft aktiv dabei bleiben.

Detlef Reuschell

Auf einem anderen Gebiet ist Herr Detlef Reuschell aktiv. Seit 1990 betreibt er mit seiner Frau das Papier Eck Reuschell in Güstrow. Darüber hinaus engagiert er sich von Anfang an für die Qualifizierung unserer Stadt als Einkaufsstadt in verschiedenen ehrenamtlichen Gremien. Das dies so nah am attraktiven Oberzentrum Rostock nicht einfach ist, weiß jeder von uns aus eigenem Wissen und Handeln.
Mit der Gründung der Arbeitsgruppe Einzelhandel Dienstleistungen im Jahr 2002, in der Herr Reuschell von Anfang an aktiv dabei war, ging es vor allem darum, neue Wege zu beschreiten, um den Einkaufsstandort Güstrow zu stärken. So wurde 2004 auch die Idee geboren, eine besondere Einkaufsnacht zu organisieren. An der Spitze des Organisationsteams der Arbeitsgruppe - keiner kann sich heute so genau daran erinnern, ob man damals einen Leiter oder Sprecher bestimmte, stand von Beginn an Herr Reuschell. Gemeinsam mit seinen vielen aktiven Mitstreitern gelang es, die Güstrower Einkaufsnacht zu einem attraktiven Markenzeichen unserer Stadt zu entwickeln. Dazu gehört neben den vielen Kulturangeboten auch soziales Engagement für einen guten Zweck. Die Einkaufsnacht hat sich inzwischen auch überregional einen guten Namen erarbeitet. Obwohl es andernorts viele Nachahmer gibt, ist sie beliebt und trifft jedes Jahr neu den Nerv des Publikums. Unter seiner Leitung beteiligte sich die Arbeitsgruppe aktiv an der Fortschreibung des Einzelhandelsfachplanes und brachte dabei die Kompetenz der Einzelhändler unserer Stadt mit ein.
Herr Reuschell weiß, dass nur im Miteinander aller Akteure die Güstrower Innenstadt als Einkaufsstandort interessant gestaltet werden kann. Deshalb hat er sich auch dafür eingesetzt, die Arbeitsgruppe Einzelhandel Dienstleistungen unter dem Dach des Gewerbevereins weiter zu führen. Und ganz persönlich wird er auch zukünftig dort zu finden sein, wo es darum geht, gute Ideen für Güstrow zu verwirklichen.

Dietmar Schmidt

Meine Damen und Herren, auch im Sport haben wir in unserer Stadt gute Geister, deren Wirken wir schon fast als selbstverständlich empfinden, obwohl es wirklich nicht selbst­verständlich ist, was Herr Dietmar Schmidt seit mehr als 20 Jahren im und für den Sportverein Güstrower SC 09 leistet. Seine Sportkameraden schätzen ihn sehr. Er ist eigentlich fast immer von früh um 6:00 Uhr bis abends um 22:00 Uhr auf dem Sportplatz am Fischerweg aktiv, um den Trainings- und Spielbetrieb vorzubereiten und abzusichern und am Ende wieder für Ordnung zu sorgen. Was gehört alles dazu?
Das Spektrum seiner Aufgaben reicht vom Rasen säen bis zum Rasen pflegen und mähen, von der Organisation des Spielbetriebes bis zur Absicherung der Bespielbarkeit des Platzes, vom Waschen der Spielerkleidung bis zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Sportlerheim und, und, und...
Vieles mehr wäre noch zu nennen, nicht zuletzt die Be­treuung zweier Nachwuchsmannschaften - Dietmar Schmidt ist im wörtlichen Sinn die gute Seele des Güstrower SC. Dahinter verbirgt sich sehr viel Arbeit, die für den Verein unverzichtbar ist. Aber sie ist auch für Herrn Schmidt unverzichtbar. Er liebt sein Ehrenamt und sein Enthusiasmus reißt alle mit. Dies schließt ein waches Auge und Kritik nicht aus, wenn es mal Probleme gibt, die der Abteilungsvorstand aus seiner Sicht nicht schnell genug beseitigt. Mit dieser Einstellung ist er ein Vorbild auch für viele jüngere Sportkameraden, die von ihm lernen können, die Arbeit anderer zu wertschätzen, sich an Regeln zu halten und für andere da zu sein.
Er gehört zu denen, die die Arbeit sehen und einfach an­packen. Dafür opfert er ungezählte Stunden, zu jeder Jahres­zeit und bei jedem Wetter.

Dafür sagen wir Sportfreund Dietmar Schmidt heute im Namen der Stadtvertretung öffentlich Dankeschön.

Sportlerehrung 2012

Kategorie „Einzelsportler"-  Sportfreundin Anja Dobbert

Anja Dobbert ist nicht nur im Vorstand der Privilegierten Schützengesellschaft sondern auch als Spitzens­portlerin aktiv. Sie ist vollbeschäftigt, allein­erziehende Mutter - eine Frau, die im Leben und im Sport sprichwörtlich „ihren Mann steht".
Frau Dobbert ist spezialisiert auf Langwaffen - also Büchsen und Flinten. Sie ist seit rund einem Jahrzehnt führend sowohl auf der der Deutschen Meisterschaft vorausgehenden Landesmeisterschaft, als auch beim Treffen der Besten. An 22 teilgenommenen Disziplinen im Jahr 2012 erreichte Frau Dobbert 10 x Gold, 3 x Silber und 3 x Bronze. Sie zeigt auch bei diversen Wettkämpfen ohne Unterteilung nach Geschlechtern, dass sie mit ihren Leistungen, so manchen männlichen Schützen auf die Plätze verweisen kann.

Herzlichen Glückwunsch, Frau Anja Dobbert.

Kategorie „Mannschaft" - Mädchenmannschaft der Schachgemeinschaft Güstrow/Teterow e. V.

Rabea Schumann, Cindy Zoll, Pia-Milena Jörs, Lea Sophie Schubert, Charlotte Eulitz

Die Mannschaft wurde erst im Januar 2012 neu gebildet und errang im gleichen Monat den Landesmeistertitel in der Alters­klasse u14w. Damit verbunden war die Qualifikation zur Norddeutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaft im September, die man als Titelträger von Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow ausrichten durfte. Bei dieser Norddeutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaft spielte die junge Mannschaft sensationell und errang völlig überraschend die Bronzemedaille, die gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Deutsche Vereinsmeisterschaft u14w war. Erstmals in der zehnjährigen Vereinsgeschichte konnte sich damit eine Mannschaft der Schachgemeinschaft für eine Deutsche Vereinsmeisterschaft qualifizieren. In Vorbereitung auf die Deutsche Vereinsmannschafts­meisterschaft wurde schließlich im Oktober 2012 auch noch der Landes­meistertitel in der höheren Altersklasse u20w gewonnen. Bei der Deutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaft im Dezember 2012 in Magdeburg erreichten die Mädchen einen beachtenswerten 15. Platz von 20 angetretenen Mannschaften.

Herzlichen Glückwunsch zu diesen sportlichen Erfolgen!