Nachrichten und Informationen aus der Barlachstadt Güstrow

Behindertenbeirat tagte

Es ging um Berichterstattung und den gegenseitigen Informationsaustausch, es wurde argumentiert und rege diskutiert: 3 Jahre nach Gründung zog der Beirat behinderter und chronisch kranker Menschen der Barlachstadt am vergangenen Dienstag eine positive Bilanz.

Die Behindertenbeauftragte der Barlachstadt Güstrow Christine Schröder dankte den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Beirates für ihr persönliches Engagement vor Ort und sie machte Mut, sich immer wieder öffentlich einzubringen. In Güstrow hat sich in den vergangenen Jahren durch die Straßen- und Häusersanierungen viel getan. Die Bedingungen dafür, dass Menschen mit Behinderungen am öffentlichen Leben teilnehmen können, haben sich verbessert. Und so lobte Bernd Rohsmannek "Der Bürgermeister hat immer ein offenes Ohr für uns, wenn wir Hilfe und Unterstützung brauchen. Mit den Mitarbeitern des Bauamtes, Ordnungsamtes und Stadtentwicklungsamtes gehen wir vor Ort und zeigen Probleme auf. Gemeinsam wird dann nach Lösungsmöglichkeiten gesucht."

Auf der einen Seite gibt es mehr Barrierefreiheit, neu gestaltete Straßenbereiche, abgesenkte Borde… auf der anderen Seite bleiben Unwegsamkeiten durch das Kopfsteinpflaster und Auslagen in der Fußgängerzone. Fehlende Bänke, das Fahrradfahren auf den Bürgersteigen und die Verschmutzung der Gehwege durch Hundekot wurden kritisiert. Schade sei es, dass an manchen Stellen entlang des Altstadtrundweges nicht an die Rollstuhlfahrer und Menschen gedacht wurde, die auf Rollatoren angewiesen sind: Höhenunterschiede durch nicht abgesenkte Borde sowie Treppen stellen sich als unüberwindbare Hindernisse dar. Hilfreich wäre in diesem Fall, einen entsprechenden Hinweis anzubringen, denn manchmal befindet sind nur wenige Meter entfernt ein anderer gut ausgebauter Weg, der zum Ziel führt. An der Herausgabe einer Broschüre, der Behinderten als Wegweiser durch die Barlachstadt Güstrow dienen und Touristen in die Stadt locken soll, wird derzeit gearbeitet. Die Hoffnung, dass in Zukunft auch Rollstuhlfahrer den öffentlichen Personennahverkehr nutzen können, hat der Beirat noch nicht aufgegeben und will noch einmal ins Gespräch mit der OVG kommen. Wenn es um die Neuanschaffung von Kleinbussen geht, möchte er mitreden.

Zur Situation im Landkreis gab der Behindertenbeauftragte Matthias Scheller einen kurzen Bericht, der den bestehenden akuten Handlungsbedarf aufzeigte.

Auch in Zukunft möchte der Beirat die Zusammenarbeit und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch nutzen, um gemeinsam darum zu kämpfen, dass der § 1 des BGG in den Köpfen der Menschen, der Politik und Verwaltung gegenwärtig ist und umgesetzt wird.

Das deutsche Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen bzw. Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) soll eine Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen beseitigen bzw. verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen. (§ 1 BGG)

Wer Interesse an einer Mitarbeit im Beirat für behinderte und chronisch kranker Menschen hat, Fragen oder Informationen wünscht, kann sich gern an die Behindertenbeauftragte Christine Schröder wenden. Die Adresse lautet: Barlachstadt Güstrow, c/o Behindertenbeauftragte, Baustraße 33, 18273 Güstrow, Telefon: 769-380

 

Frau Barbara Zucker, Barlachstadt Güstrow, Pressestelle am 29.04.2010